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Roberto Esposito: Communitas

Roberto Esposito

Communitas
Ursprung und Wege der Gemeinschaft

Übersetzt von Francesca Raimondi und Sabine Schulz

Klappenbroschur, 208 Seiten

Vergriffen

PDF, 208 Seiten

Zur Neudefinition von Gemeinschaft

Vom amerikanischen Kommunitarismus bis zur Philosophie und Ethik der Kommunikation basiert das Denken der Gemeinschaft auf dem unreflektierten Vorurteil, dass die Gemeinschaft eine »Eigenschaft« bzw. »Eigentum« der Subjekte sei, die sie vereint – Gemeinschaft wird begriffen als ein Ganzes, als Gesamtheit des sozialen Körpers, und das Gemeinsame bzw. Gemeinschaftliche als ein Wert, eine Essenz, eine Errungenschaft, derer man sich rühmt, oder als ein Verlorengegangenes, das beklagt wird. Esposito distanziert sich von diesen Mustern des modernen politischen Denkens, um zum Ursprung der Sache selbst zurückzugehen – zur etymologischen Herkunft des Wortes »communitas/communis« als »cum munus«. Aus »munus« – im Sinne von Bürde, Verpflichtung, Gabe, Amt – geht die Gemeinschaft hervor: An ihrem Grund erweist sich, dass sie durchaus kein Besitz, kein Territorium ist, das es zu verteidigen gilt. Ihr dunkler Kern ist vielmehr ein Mangel: etwas Auszufüllendes, eine geteilte Verpflichtung, ein von allen zu Erbringendes – etwas, das stets noch aussteht. »Im-munitas« (als Schutzmechanismus) und »Com-munitas« erscheinen als die Leitbegriffe dieser grundlegenden Ambivalenz zwischen Gabe und Schuld, Geteiltem und Bedrohlichem, die die Gemeinschaft seit Anbeginn prägt.

»Espositos doppeltes Paradigma von ›Communitas‹ und ›Immunitas‹ ist als einer der eingängigen und diskussionswürdigen Interpretationsschlüssel der Post-9/11-Ära von besonderem Interesse.« Süddeutsche Zeitung

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Roberto Esposito

Roberto Esposito

lehrt theoretische Philosophie an der Scuola Normale Superiore di Pisa. Er arbeitete wiederholt mit Jean-Luc Nancy und Giorgio Agamben zusammen und unterrichtete regelmäßig in den USA (UCLA, Columbia University), wo er als Hauptvertreter der »Italian Theory« viel beachtet wird. Seine Bücher sind inzwischen in rund ein Dutzend Sprachen übersetzt.

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»Aber die Ferne des Horizonts war noch nie ein guter Grund, den Blick zu senken.«

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