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Cristina Nord: True Blood

Cristina Nord

True Blood

Broschur, 108 Seiten

ePub

Karneval der Kulturkämpfe

»It’s just kind of fun and silly«, sagt Alan Ball, der Creator, über die Serie »True Blood«. An Fantasy, Gore und Softcore sparen die sieben Staffeln nicht, zu ihrer Trashigkeit pflegen sie ein herzliches Verhältnis, und zugleich erzählen sie unter der Oberfläche von »popcorn television« die Geschichte US-amerikanischer Bürgerrechtsbewegungen noch einmal, diesmal anhand von Vampiren, die um Gleichstellung ringen. Die Serie wandert durch Southern-Gothic-Terrain, lässt Gestaltwandler, Feen und einen Feuergeist aus Falludscha auftreten, und auch ein an Guantánamo erinnerndes Gefangenenlager spielt eine Rolle. Was ernst gemeint ist und was verspottet wird, ist dabei nicht leicht zu unterscheiden. Fast seltsam, dass Mike Kelley »True Blood« nicht kennen konnte, als er über »Wesen wie Politik der Camp-Ästhetik« notierte, sie seien ohne die »Verehrung einer gewissen Blödheit« nicht zu denken.

  • Vampirismus
  • Serie
  • Trash
  • Fernsehen
  • USA
  • Camp
  • Popkultur
  • Erotik
  • Fantasy
  • Gegenwartskultur

»Die Serie ›True Blood‹ verhält sich zum Politischen ähnlich konsumistisch-kannibalistisch wie die Vampire ihren Opfern gegenüber. Sie saugt es aus und wirft es weg und hat kein schlechtes Gewissen dabei.«

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Cristina Nord

Cristina Nord

ist Filmredakteurin im Kulturressort der »taz. die tageszeitung«, lehrt Filmkritik an der Freien Universität Berlin und kuratiert gelegentlich Filmprogramme, zuletzt 2014 zu den Thementagen »Krieg erzählen« im Haus der Kulturen der Welt. 2013 hat sie den Siegfried-Kracauer-Preis für die beste Filmkritik erhalten.

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